Was ist Nuklearmedizin?
Nuklearmedizin ist ein klinisches Sonderfach zur Anwendung offener radioaktiver Arzneimittel („Radiopharmaka, Tracer") für Diagnose (in vitro und in vivo) und Therapie. Die Bildgebung verwendet kleine Mengen radioaktiver Stoffe, die typischerweise in den Blutkreislauf injiziert, inhaliert oder geschluckt werden. Radiodiagnostika enthalten kleine Mengen an radioaktiven Isotopen, die (wie eine Signalboje) eine Messung von außerhalb des Körpers ermöglichen.
Zudem führen traditionellerweise Fachärztinnen und Fachärzte für Nuklearmedizin die umfassende Diagnostik und nicht-operative Therapie von Schilddrüseneerkrankungen durch und betreuen auch Patientinnen und Patienten mit Osteoporose. Nuklearmedizin kann auf individueller Basis funktionelle und molekulare Aspekte und Besonderheiten der Erkrankung diagnostizieren und ermöglicht dadurch eine sehr zielgenaue Auswahl der Therapie („Personalisierte Medizin“).
Was ist ein Radiopharmakon?
Radioaktive Arzneimittel, auch Radiopharmaka, Radiotracer oder Radioliganden genannt, sind spezielle Arzneistoffe, die für diagnostische (= Radiodiagnostika) und therapeutische (=Radiotherapeutika) Zwecke in der Nuklearmedizin eingesetzt werden. In den meisten Fällen werden Sie durch Injektion in die Armvene verabreicht.
Bei der diagnostischen Messung mit einem radioaktiven Arzneimittel wird die Verteilung der Radiodiagnostika im Körper bestimmt und als Bild dargestellt. Je nachdem, welches Radiopharmakon verwendet wird, kann gezielt die Funktion von z.B. Schilddrüse, Herz oder Gehirn untersucht bzw. auch ein Tumor und dessen Metastasen aufgespürt werden.
Was bedeutet PET?
PET (Positronen-Emissions-Tomograph) ist modernes und präzises Verfahren zur Bildgebung. Auch wenn ein PET-Scanner von außen ähnlich wie ein Computertomograph (CT) aussieht, funktioniert er doch gänzlich anders. In der PET wird nämlich radioaktive Strahlung, die von radioaktiven Arzneimitteln (sogenannten Radiopharmaka) ausgesendet wird, gemessen. Und damit sieht man punktgenau nur die Dinge im Körper, wo diese Radiopharmaka auch hingehen. Zum Beispiel Tumorzellen oder Entzündungsherde.
Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?
Es gibt keine Nebenwirkungen oder Risiken, die mit den in der Nuklearmedizin verwendeten Medikamenten verbunden sind. Die Menge der radioaktiven Arzneimittel wird genau so gewählt, dass eine akkurate Bildgebung möglich ist. Durch die geringe Reichweite und Intensität der von den Tracern emittierten Strahlung (wenige mm) ist die Strahlenexposition des umliegenden Gewebes kurz und gering. Radiopharmaka bleiben über einen kurzen Zeitraum im Körper und werden anschließend über den normalen Stoffwechsel ausgeschieden.
Welche Informationen soll ich vor der Behandlung bekanntgeben?
Bitte teilen Sie mit, ob und welche Medikamente Sie einnehmen und geben Sie bekannt, ob eine Schwangerschaft bzw. ein Verdacht auf Schwangerschaft vorliegt.
Was soll ich nach der Behandlung beachten?
Sie haben nach der Behandlung keine Einschränkungen. Es wird empfohlen ausreichend zu trinken, damit die Ausscheidung von Arzneimittel gefördert wird.
Dürfen auch Kinder behandelt werden?
Methoden der Nuklearmedizin dürfen auch bei Kindern angewandt werden. Es besteht kein größeres Risiko durch Strahlenexposition.